Carsten K. Rath: «Das bestgehütete Geheimnis in Vietnam»
Hotelexperte Carsten K. Rath reist durch Vietnam, um in zwei einzigartigen Regionen faszinierende Kontraste der Luxushotellerie zu erleben.
Vietnams Tourismus boomt wie nie zuvor: 2024 meldete das Land Rekordzahlen an Besuchern. Die Schönheit Vietnams habe ich schon einige Male erlebt, und sie zieht mich immer wieder zurück. Für viele Europäer scheint das Land eine exotische Zuflucht zu sein, eine Mischung aus Tradition und Moderne. Die Hauptstadt Hanoi und die Wirtschaftsmetropole Ho-Chi-Minh-Stadt zählen zu den beliebtesten Reisezielen.
Das Resort «Zannier Hotels Bãi San Hô» befindet sich abseits der Touristenströme an der Küste von Phu Quoc in Vietnam. (Bild: Frederik Wissink)
Meine Reise führt mich dieses Mal in zwei weniger bekannte, aber dennoch spannende Regionen: in die idyllische Küstenlandschaft Phú Yên und die Provinz Quảng Nam mit der Unesoc-Weltkulturerbestätte Hội An. Ich möchte erkunden, wie sich die Luxushotellerie an diesen besonderen Orten präsentiert: im «Four Seasons Resort The Nam Hai» und im «Zannier Hotels Bãi San Hô».
Seit 2016 zieht das «Four Seasons Resort The Nam Hai» anspruchsvolle Gäste aus aller Welt an. (Bild: zVg)
Wellness im Einklang mit der Natur
Ein grosser Name im Herzen Vietnams: Das Fünf-Sterne-Strandresort «Four Seasons Resort The Nam Hai» bietet 100 luxuriöse Unterkünfte direkt an der malerischen Küste von Hội An. Die Häuser der renommierten Hotelkette sind zu Recht weltberühmt für ihren erstklassigen Service und luxuriösen Komfort.
Den geradlinigen, modernen Stil erkenne ich wieder. Hier wurde er jedoch um subtile vietnamesische Stilelemente wie handgefertigte Holzverzierungen und traditionelle Muster erweitert.
Was «Four Seasons» für mich besonders macht, ist vor allem der erstklassige Spa-Bereich, den ich bereits in anderen Häusern der Kette kennenlernen durfte. Die Wellness-Angebote der Hotels sind stets auf das jeweilige Land oder die Region abgestimmt.
Daher finde ich in diesem Spa vietnamesisch inspirierte Behandlungen mit einem ganzheitlichen Ansatz wie traditionelle Kräuterbäder, ayurvedische Massagen und Anwendungen mit lokalen Zutaten wie Lotosblüten und Kräutern, die Körper und Geist in Einklang bringen sollen.
Im «Four Seasons Resort The Nam Hai» wurde der Spabereich direkt ans Wasser gebaut. So genieße ich während der Behandlungen einen herrlichen Blick auf das Meer.
Das Weltkulturerbe wartet gleich nebenan
Das Resort wurde mehrfach für seine Architektur und seinen Service ausgezeichnet. (Bild: zVg)
Die Lage des «Four Seasons Resort The Nam Hai» ist besonders für Reisende interessant, die tiefer in die Kultur Vietnams eintauchen möchten.
Ich fahre nur knapp zehn Minuten mit dem Auto, um die Unesco-Weltkulturerbestätte Hội An zu besuchen, die mich mit ihren historischen Gassen, laternengeschmückten Straßen und der einzigartigen Mischung aus vietnamesischer, chinesischer und japanischer Architektur fasziniert. Die Atmosphäre ist magisch – tagsüber laden kleine Boutiquen, Tempel und Märkte zum Erkunden ein, während die Stadt abends in warmem Laternenlicht erstrahlt und eine fast märchenhafte Stimmung erzeugt.
Doch es gibt noch mehr zu entdecken: Zwei weitere Unesco-Weltkulturerbestätten befinden sich ebenfalls in unmittelbarer Nähe. Huế, die ehemalige Kaiserstadt und einst politisches und kulturelles Zentrum Vietnams, beeindruckt mit ihrer majestätischen Zitadelle, alten Pagoden und prächtigen Kaisergräbern. Ebenso interessant ist der Tempelkomplex Mỹ Sơn, ein mystisches Überbleibsel der alten Cham-Zivilisation, das Besucher tief in die spirituelle und architektonische Geschichte des Landes eintauchen lässt.
Es ist diese Kombination aus luxuriöser Entspannung und kulturellen Highlights in unmittelbarer Nähe, die das «Four Seasons Resort The Nam Hai» zu einem unvergesslichen Reiseerlebnis macht.
Geheimtipp in der Korallenbucht
«Bãi San Hô» bedeutet übersetzt Bucht der Korallen – daher rührt der Name des «Zannier Hotels Bãi San Hô». (Bild: Frederik Wissink)
Ruhe, Abgeschiedenheit, unberührte Natur und luxuriöse Annehmlichkeiten – wer diese Kombination sucht, wird im «Zannier Hotels Bãi San Hô» definitiv fündig. Die exklusive Hotelgruppe «Zannier Hotels» legt besonderen Wert darauf, ihren Gästen ein authentisches Erlebnis der Kultur und Lebensweise des jeweiligen Gastlandes zu bieten.
Hier, an der abgelegenen Küste Vietnams auf der Insel Phu Quoc, ist ihnen das auf beeindruckende Weise gelungen. Noch gilt die Region als Geheimtipp, doch das könnte sich bald ändern. In unmittelbarer Nähe soll ein «Mandarin Oriental» eröffnet werden – wird das vielleicht der Beginn eines neuen Hotspots in Vietnam? Ich könnte es mir gut vorstellen, denn diese Gegend ist aussergewöhnlich.
Direkt an einer idyllischen Korallenbucht gelegen, erlebe ich Vietnams unberührte Schönheit in ihrer reinsten Form: feine, weisse Sandstrände, üppige Palmenwälder und azurblaues Wasser – eine Szenerie wie aus dem Bilderbuch.
Das «Zannier Hotels Bãi San Hô» fügt sich perfekt in diese paradiesische Umgebung ein. Die knapp 100 Hektar große Anlage ist in ihrer Gestaltung nahtlos in die Landschaft integriert. Alle 73 Unterkünfte sind harmonisch um die geschützte Bucht verteilt, sodass Ruhe und Privatsphäre garantiert sind.
Mir gefällt vor allem das durchdachte Design meiner Unterkunft. Die traditionellen Elemente verleihen ihr einen einzigartigen Charme: Bananenblätter, kunstvoll gefertigte Lampions und regionale Hölzer mit filigranen Schnitzereien schaffen eine warme, authentische Atmosphäre. Modernen Komfort garantieren das Kingsize-Bett, die private Terrasse mit Meerblick und die elegante Einrichtung, die Luxus und Naturverbundenheit perfekt vereint.
Das Resort eröffnete im Jahr 2022 und ist bekannt für seine luxuriöse, naturnahe Atmosphäre. (Bild: Frederik Wissink)
Genuss zwischen Reisfeldern und Palmenwald
Auch der Service ist erstklassig. Das aufmerksame Personal liest mir fast jeden Wunsch von den Lippen ab, ohne aufdringlich zu sein. Unter der Leitung des Schweizer Direktors Alain Bachmann wird hier Gastfreundschaft auf höchstem Niveau gelebt.
Von den drei Restaurants ist das «Bà Hai» mein persönlicher Favorit. Das zwölf Meter hohe Gebäude mit der traditionellen Bambus-Rattan-Decke ist umgeben von von weitläufigen Reisfeldern. Ich geniesse vietnamesische Spezialitäten, die nach überlieferten Rezepten zubereitet werden. Umgeben von tropischer Vegetation und dem sanften Rauschen der Wellen finde ich im «Zannier Hotels Bãi San Hô» alles, was ich für eine erholsame Auszeit benötige.
Sowohl das «Zannier Hotels Bãi San Hô» als auch das «Four Seasons Resort The Nam Hai» bieten besondere Erlebnisse in Vietnam, setzen jedoch unterschiedliche Schwerpunkte. «Zannier» bleibt seiner Philosophie treu und verbindet traditionellen Charme mit einer authentischen, landestypischen Atmosphäre.
«Four Seasons» hingegen setzt auf moderne Eleganz und punktet mit einem erstklassigen Spa inmitten einer atemberaubenden Naturkulisse. Beide Resorts spiegeln auf ihre eigene Weise die Schönheit Vietnams wider und machen ihre jeweiligen Regionen zu lohnenswerten Reisezielen, die ich gern wieder besuchen werde.
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des Rankings «Die 101 besten Hotels» ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für finews.ch schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor. Jüngst ist vom ihm erschienen: «Die 101 besten Hotels Schweiz».