Marcel Fritsch: «Healthcare ist von Zöllen am wenigsten betroffen»
Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle auf zahlreiche Güter werden auch die Gesundheitsbranche erreichen. «Jeder Sektor ist betroffen», erklärt Marcel Fritsch von Bellevue Asset Management im Interview mit finews.tv. Dennoch hält er den Gesundheitsbereich für wenig gefährdet – tiefe Produktionskosten würden im Vergleich zum Vertriebsaufwand solide Margen sichern.
Investoren, die sich in den vergangenen Jahren auf US-Technologiewerte konzentrierten, haben das grosse Potenzial von Healthcare-Firmen möglicherweise verpasst.
Dieser Trend könnte sich nun ändern, wie Marcel Fritsch, Leiter Healthcare Fonds & Mandate bei Bellevue Asset Management im Interview mit finews.tv feststellt. «Die alternde Bevölkerung in vielen Industrieländern und der weltweite Anstieg an chronischen Krankheiten schaffen eine enorme Nachfrage im Gesundheitswesen», erklärt der Portfolio Manager weiter.
Tiefe Produktionskosten
Die Zölle, die US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Wochen auf zahlreiche Güter verhängt hat, werden zwangsläufig auch den Gesundheitssektor treffen.
«Alle Branchen sind betroffen» so Fritsch. Gleichwohl geht er davon aus, dass der Gesundheitssektor am wenigsten beeinträchtigt sein wird, da die Produktionskosten im Vergleich zum Vertriebsaufwand gering sind. Dies sichere solide Margen.
Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen
Obschon die wichtigsten Trends im Gesundheitswesen nach wie vor aus den USA stammen, sieht der Healthcare-Experte von Bellevue auch in Asien eine Fülle an innovativen Entwicklungen, insbesondere in Verbindung mit Künstlicher Intelligenz (KI).
«Dank KI sind nun sogar grosse Innovationen möglich, was diesen traditionell defensiven Sektor noch attraktiver macht», unterstreicht Fritsch. «In Asien arbeiten bereits viele Healthcare-Unternehmen mit dem chinesischen KI-Startup DeepSeek zusammen.»
Neue Tochtergesellschaft in Singapur
Angesichts des riesigen Potenzials in Asien gründete die Bellevue Group Anfang 2025 eine Tochtergesellschaft in Singapur, wie auch finews.ch berichtete. Nach fast drei Jahren der Betreuung institutioneller Kunden und Banken vor Ort verfügt das Unternehmen nun über eine eigene juristische Geschäftseinheit, die es ermöglicht, die Kunden noch enger zu betreuen und weiteres Wachstum in der Region zu generieren.
«Singapur ist unser Hub in Asien, und wir wollen unser Team hier schrittweise ausbauen», sagt Fritsch. Die Niederlassung in Singapur steht unter der Leitung von Florin Boetschi, der in den vergangenen drei Jahren den Auf- und Ausbau der Geschäftstätigkeit von Bellevue in der Region vorangetrieben hat, wie finews.asia schon früher berichtete.
Grosse Wachstumschancen in Asien
«Unsere verstärkte lokale Präsenz wird dazu beitragen, die verwalteten Vermögen zu steigern und neue Wachstumschancen in Asien zu nutzen», erklärte Bellevue-CEO Gebhard Giselbrecht unlängst gegenüber finews.ch.
«Das bestehende Geschäftsvolumen in der Region bietet eine solide Basis, die wir durch unsere lokale Präsenz ausbauen können. Mit Florin Boetschi als Leiter unseres Vertriebs für Asien-Pazifik und einem bewährten Experten für die dortigen Märkte sind wir bestens positioniert, um das Wachstum voranzutreiben.»
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