Revolut wächst ungebremst weiter

Die Neobank Revolut hat im vergangenen Jahr die Zahl der Kunden und Transaktionen kräftig gesteigert. Auch in der Schweiz wächst das Geschäft weiter.

Das britische Fintech-Unternehmen, das inzwischen in rund 30 Ländern aktiv ist, hat das Wachstum im vergangenen Jahr ungebremst fortgesetzt. Der Umsatz legte um 72 Prozent auf 3,1 Milliarden Pfund zu, wie dem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Das sind umgerechnet rund 3,41 Milliarden Franken.

Der Vorsteuergewinn kletterte gar um 149 Prozent auf 1,09 Milliarden Pfund und der Nettogewinn um 130 Prozent auf 790 Millionen Pfund.

Mehr Kunden als HSBC

Der Kundenstamm des Unternehmens wuchs bis Ende 2024 weltweit um 38 Prozent auf 52,5 Millionen. Zum Vergleich: HSBC, die grösste britische Bank, wies zuletzt 41 Millionen Kundinnen und Kunden aus.

Das Transaktionsvolumen belief sich den Angaben zufolge auf rund 1 Billion Pfund, und im Dezember habe man 940 Millionen Transaktionen ausgeführt.

Breiteres Spektrum an Dienstleistungen

«Wir haben nicht nur unser Kundenwachstum beschleunigt und weltweit fast 15 Millionen neue Nutzer gewonnen, sondern auch eine intensivere Kundenbindung erzielt, da unsere Kunden ein breiteres Spektrum unserer Dienstleistungen sowohl im Privatkundenbereich als auch bei Revolut Business in Anspruch genommen haben», sagte CEO und Mitgründer Nik Storonsky.

Das Unternehmen hatte bereits zuvor ambitionierte Wachstumspläne auch für das laufende Jahr präsentiert. «Wir machen grosse Fortschritte auf dem Weg zu 100 Millionen täglich aktiven Kunden in 100 Ländern», sagte Storonsky.

Start in Mexiko, Lizenz für Indien

Revolut wird in den kommenden Monaten seine mexikanische Bank starten, hat vor kurzem seine Lizenz für Prepaid-Zahlungsinstrumente (PPI) von der indischen Zentralbank erhalten und hat 10 weitere Lizenzanträge auf der ganzen Welt laufen.

Die Nutzung von Revolut habe über Grossbritannien und Irland hinaus in ganz Europa zugenommen, auch in Südeuropa und den nordischen Ländern. Das Unternehmen plant, auch in der Region Asien/Pazifik und im Nahen Osten zu wachsen.

Die Kosten stiegen 2024 um 50 Prozent auf 1,4 Milliarden Pfund, wobei der Personalaufwand um 60 Prozent auf 794 Millionen anschwoll. Die Zahl der Mitarbeiter erreichte zum Jahresende 10’133, von zuvor 8'152.

Ambitionen in der Schweiz

In der Schweiz betrug das Wachstum bei den Privatkunden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 29 Prozent und bei den Geschäftskunden 41 Prozent. Schweizer Kundinnen und Kunden hätten zudem im vergangenen Jahr fast 70 Millionen Kartenzahlungen und Bancomat-Transaktionen getätigt, das seien 30 Prozent mehr als 2023. Die Anzahl inländischer Transaktionen habe dabei um 29 Prozent zugenommen.

Anfang April hatte Schweiz-Chef Julian Biegmann gegenüber finews.ch gesagt, dass man seit März über 1 Million Privatkunden in der Schweiz betreut. Hierzulande ist die Neobank in Zürich und Genf mit insgesamt 10 Mitarbeitenden präsent.

In Grossbritannien operiert das nicht an einer Börse kotierte Unternehmen, das es laut eigenen Angaben auf eine Marktbewertung von 45 Milliarden Dollar bringt, mit einer eingeschränkten Banklizenz. Basis des Geschäfts in der EU ist die Voll-Lizenz in Litauen. In der Schweiz wurden zuletzt über eine «virtuelle» Schweizer IBAN z.B. QR-Code-Zahlungen ermöglicht.